- August 2021
Unter dem Motto „Brücken bauen – Spaltung überwinden“ trafen sich am 29. August 2021 mehr als 50 Mitglieder und prominente Persönlichkeiten zu einer Friedenskonferenz im Burgsaal der Friedensburg Schlaining, nahe der österreichisch-ungarischen Grenze.
Die Burg Schlaining ist 750 Jahre alt und bekannt für das Friedensinstitut „Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung“ (ÖSFK), das vor fast 40 Jahren am Rande des Eisernen Vorhangs gegründet wurde, um in einer sehr kritischen Zeit des Kalten Krieges Lösungen für den Frieden zu entwickeln.
Der Burgsaal und das gesamte Schloss wurden in den letzten zwei Jahren komplett renoviert. Die Friedenskonferenz PEACE ROAD war die erste Friedensveranstaltung im Schloss nach einer zweijährigen Pause.
In dem historischen und imposanten Schlosssaal wurden Vorträge von bekannten Persönlichkeiten gehalten.
Johann Rechberger, Vorsitzender der UPF-Burgenland, leitete die Veranstaltung und stellte die Referenten vor. Er gab eine Einführung in die Geschichte der Friedensburg und eine Zusammenfassung der Bedeutung der Friedensstraße und erklärte, dass der verstorbene Dr. Sun Myung Moon, Gründer der UPF, die Vision einer internationalen Friedensstraße auf einer Wissenschaftskonferenz in Seoul am 10. November 1981 vor 800 Wissenschaftlern aus 100 Nationen vorgestellt hatte. Der Highway sollte Japan und Südkorea verbinden und von dort aus durch Nordkorea und die asiatische Region führen. Diesen Vorschlag erweiterte er 2005 in New York mit der Anregung, Eurasien und Nordamerika durch einen Tunnel über die Beringstraße zu verbinden.
Im Jahr 2012 rief Rev. Moons Frau, Dr. Hak Ja Han Moon, dann die Peace Road Initiative ins Leben, um insbesondere diese beiden Projekte zu fördern, um die Trennung auf der koreanischen Halbinsel zu überwinden.
Frau Gamauf-Eberhardt, Programmdirektorin des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK), sprach über die Geschichte und die Aufgaben des Friedensinstituts, über ihre persönlichen Erfahrungen und Aufgaben sowie über die internationale Bedeutung des Friedensinstituts.
Dr. Leo Gabriel, ein bekannter Journalist, Professor für Politikwissenschaft und ein Friedensaktivist, sprach über seine Erfahrungen bei einer Friedenskonferenz mit Konfliktparteien aus Syrien auf Burg Schlaining, an der auch der russische Außenminister teilnahm. Leider seien diese Friedensbemühungen am Ende nicht erfolgreich gewesen. Er lobte auch ausdrücklich den interreligiösen Aspekt der UPF und erklärte, dass Frieden nur dann erreicht werden kann, wenn die Menschen in ihren Herzen und Überzeugungen verstanden werden und ihre Überzeugungen auch respektiert und wertgeschätzt werden.
Herr Johannes Reiss, Direktor des Jüdischen Museums in Eisenstadt, berichtete über die negative Entwicklung der jüdischen Gemeinde im Burgenland. Vor 100 Jahren gab es im Burgenland mehr als 8.000 Juden. In manchen Gemeinden betrug der Anteil der jüdischen Bevölkerung mehr als 60% der Gesamtbevölkerung. Heute gibt es nur noch wenige Juden im ganzen Burgenland. Das Jüdische Museum in Eisenstadt ist das einzige im Burgenland, das den Status einer Synagoge hat. Er erklärte auch viel über die Kultur und Geschichte des Judentums im Burgenland.
Peter Haider, Präsident der UPF Österreich, sprach über die Vision einer 2. Kammer religiöser Führer in der UNO und über den weltweiten Friedensweg, sowie über die Arbeit der UPF und den interreligiösen Dialog. Er betonte insbesondere die Bedeutung eines vereinten Koreas.
Dr. Fazel Rahman, Vorsitzender des afghanischen Kulturvereins in Österreich, sprach über die aktuelle Situation in Afghanistan.
Am Ende dieser historischen Veranstaltung wurde ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern gemacht.
Die Idee, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Zugehörigkeit des Burgenlandes zu Österreich eine größere UPF-Veranstaltung durchzuführen, bestand seit dem vergangenen Jahr. Das Ziel von UPF-Burgenland war es, gemeinsam mit anderen burgenländischen Organisationen eine Veranstaltung zu organisieren, um das Projekt „Peace Road“ zu präsentieren. Leider konnten die anderen Organisationen, Corona-bedingt, nicht teilnehmen.
Wir haben uns sehr gefreut, den Präsidenten der Schwesternorganisation von UPF, der Familienföderation der Stadt Györ, Ungarn, unter den Gästen begrüßen zu dürfen. Schließlich war das Burgenland ein Teil Ungarns, bevor es nach dem Ersten Weltkrieg Österreich zugesprochen wurde, und die Burg Schlaining gehörte viele Jahrhunderte lang dem ungarischen Adelsgeschlecht der Batthanys.
Dank der guten Zusammenarbeit aller unserer Organisationen konnte schließlich eine sehr erfolgreiche Konferenz abgehalten werden. Ohne die Hilfe Gottes und die große Unterstützung unserer Mitglieder und Organisationen hätte ein solches Ereignis in der Covid-Zeit nicht stattfinden können! Deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Veranstaltung unterstützt und sich dafür eingesetzt haben.
Johann Rechberger, UPF Burgenland