1993 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet, den 15. Mai als den Tag der Familie weltweit zu feiern. Das Thema für 2016 lautete:

Families, healthy lives and sustainable future  https://www.un.org/en/observances/international-day-of-families

UPF-Austria veranstaltete gemeinsam mit der Familienföderation für Weltfrieden und der österreichischen Frauenföderation zu diesem Anlass ein 2-tägiges Symposium mit dem Titel

Spiritualität und Familie -Basis für eine nachhaltige Zukunft

 am 28. – 29. Mai 2016 in Seebenstein

Die esten Sprecher waren Elisabeth Cook und Johannes Stampf, Vertretern der Familienföderation für Weltfrieden, die das Thema vom Standpunkt der Vereinigungsphilosophie darlegten : Die Existenz von Mann und Frau lässt darauf schließen, dass auch der Ursprung allen Lebens, Gott, männliche und weiblich Elemente aufweist und als Eltern der Menschheit und allen Seins betrachtet werden kann. Dadurch, dass Mann und Frau geistige Reife erlangen und selbst zu Eltern werden, können sie die höchste Ebene der Spiritualität erreichen und die Liebe unseres Schöpfers an die Kinder weitergeben.

Johannes Stampf betonte, dass wir unser Leben dann am besten meistern können, wenn wir es aus der Perspektive der Ewigkeit betrachten. Die Beziehungen der Liebe, die wir schaffen, werden Zeit und Raum überdauern. Das Wertvollst und Nachhaltigste, das Menschen schaffen können, ist, liebende Eltern zu werden, die  Kindern das Leben schenken, die wiederum zu liebenden Eltern werden.

Prof. Dr. Yassin Ismail, ein ehemaliger Professor der Universität Damaskus, Syrien, fasste die Prinzipien, die er als die Wichtigsten erachtet, folgendermaßen zusammen:
„Wir brauchen eine gute Beziehung zu Gott, denn das ist der Schlüssel für inneren Frieden und für Erfolg im Leben. Unser Geist sehnt sich IMG_7056nach Einheit mit Gott und leidet, wenn diese nicht erreicht wird.

Weiters sind gute Beziehungen innerhalb der eigenen Familie – zum Ehepartner, den Kindern und Verwandten, von großer Bedeutung, denn sie sind der Schlüssel zum Frieden in der Familie und zu sozialem Erfolg. Familie bedeutet, dass niemand zurück gelassen wird.Ohne geistige Ziele und Stabilität in der Familie hat der Mensch wenig Hoffnung. Die Disintegration der Familie ist eine große Gefahr für unser Kultur.“

Als dritten Punkt erwähnte er die Wichtigkeit von guten Beziehungen am Arbeitsplatz, weil dadurch der soziale Friede gestärkt wird. Auch unsere wirtschaftlichen Aktivitäten sollen im Einklang mit dem Geist Gottes unternommen werden.

Professor Yassin hat bereits 2002 an einer internationalen Segnung für den Weltfrieden in Korea teilgenommen und ist inspiriert von der Vision des Gründers der Föderation für Weltfrieden, Rev. Moon.

IMG_7099Am Nachmittag des ersten Tages setzte Dr. h.c. Elias Rubestein, Präsident von Hermetik International, die Reihe der Vorträge fort mit dem Thema „Spiritualität und Familie“. Er erläuterte drei Ebenen von familiären Beziehungen:

Die physische Familie. Im antiken Griechenland wurde diese Beziehung mit „Eros“ definiert. Durch sie wird unser Daseinsauftrag „Seid fruchtbar und mehret euch“ erfüllt.

Die zweite Ebene der Familie sieht Dr. Rubenstein in „Filia“ – der Bruderschaftsliebe, die auch mit den Worten Jesu ausgedrückt wird: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, bin ich mitten unter euch.“ Und: „Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Vater und Mutter und Bruder“.

Die dritte  Stufe der Liebe ist die Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer (Agape). Wenn wir diese Beziehung haben, dann erst können wir die Liebe in den zwischenmenschlichen Ebenen verwirklichen.“

Dr. Rubesteins fasste seine Ausführungen mit der Feststellung „Wir sollen unser Leben in Fülle leben. Das können wir nur, wenn wir Liebe geben und empfangen!“ zusammen.

IMG_7104Der nächste Redner war Dr. Triloki N. Ahuja mit dem Thema: „Vedic Views on Spirituality and Family as Catalyst for Sustainable Future“. Die vedische Sicht von Spiritualität und Familie als Katalysator für eine nachhaltige Zukunft.

In seinem Referat erklärte Dr. Triloki N. Ahuja, dass 60% von den 400 000 Versen der Veden über Familie und Spiritualität handeln. Für Hindus manifestiert sich das Göttliche in allen Wesen. In diesem Sinn sehen sie auch die ganze Welt als eine große Familie. Dieses Konzept ist ein integraler Teil der Hindu Philosophie, und es drückt sich in dem Gruß „Namaste“ aus, was „Das Göttliche in mir verbeugt sich vor dem Göttlichen in dir“ bedeutet.

Weitere Themen von Dr. Ahuja waren „Die Bedeutung der geistigen Entwicklung  im modernen Leben“, „Die eigenen Wurzeln erforschen“, „Verantwortungsvolle Elternschaft“ und „Wie man Spiritualität in der Familie fördern kann“.

Schließlich führte uns Dr. Ahuja durch eine Meditation der Liebe und der Güte, ein Gebet für universelles Wohlergehen.

IMG_7121Herbert Wolf von der Familienföderation für Weltfrieden setzte das Programm fort mit seinem Vortrag über die Familientraditionen Ostasiens. Da er mit seiner koreanischen Frau 17 Jahre in Korea gelebt hat, konnte er viele persönliche Erfahrungen sammeln.

In der großteils konfuzianistischen Gesellschaft nimmt die Familie als Keimzelle eines gut funktionierenden Staates eine zentrale Stellung ein. Ein Sprichwort sagt: „Alles ist gut, wenn die Familie in Ordnung ist“. Daneben gehört die kindliche Ehrfurch den Eltern gegenüber zu den bedeutendsten Regeln des Konfuzianismus, ja, sie wird als die Wurzel aller Tugenden und als das Fundament für die Menschlichkeit angesehen. Auch die Ahnen spielen eine wichtige Rolle: ihre Namen und Werke müssen den Kindern bekannt gemacht werden, da sie sich auch um ihre Vorfahren kümmern müssen.

Der älteste Sohn hat eine zentrale Stellung. Er lebt mit den Eltern und muss die jährlichen Gedenkfeiern für die Ahnen abhalten.

„Was Menschen können ohne es gelernt zu haben, das ist das eigentliche Können“- ist ein weiterer Leitsatz dieser Kultur. Es bedeutet, dass die Kinder das größte Wissen von ihren Eltern durch die Weitergabe der Traditionen erwerben.  Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern wird wie die Beziehung zwischen Wurzel und Baum gesehen.

Herr Wolf gab den Zuhöreren auch einen kurzen Einblick in die Kunst chinesischer Schriftzeichen, um die Bedeutung von Frieden, Familie und Spiritualität in fernöstlichen Kulturen zu demonstrieren.

Das letzte Thema an diesem Tag war die Internationale Segnungszeremonie der Familienföderation, die auch dieses Jahr im Februar in Korea abgehalten wurde. Als Auftakt wurde ein 15-minütiger Film des deutschen Fernsehsenders „Pro7“ gezeigt, der im Programm „Galileo“ ausgestrahlt wurde. Ein Reporter begleitete ein junges Paar vor und auf seiner Reise nach Korea und während ihrer Teilnahme an der „Massenhochzeit“.

IMG_7143Nach dem Film berichtete Frau Orlande Schenk, die selbst vor 10 Jahren an einer ähnlichen Zeremonie teilgenommen und mittlerweile eine eigene Familie gegründet hat, über ihre Erfahrungen und Einsichten. Ihre Eltern haben sie bei ihrer Partnerwahl begleitet und unterstützt, was sie als sehr hilfreich empfunden hat. Ein Großteil der jungen Mitglieder der Familienföderation entscheidet sich, die Wahl ihres Partners im Einklang mit Gott und mit Unterstützung ihrer Eltern durchzuführen. Was für unsere westliche Kultur ungewöhnlich erscheint, erweist sich in der Praxis als sehr nachhaltig – nur ein kleiner Prozentsatz der solcherart geschlossenen Ehen werden geschieden.

IMG_7159Zum Ausklang des ersten Tages sang Frau Shirley Dimaano, eine Sängerin aus den Philippinen, Lieder aus unterschiedlichen Kulturen und Musikepochen.

Am zweiten Tag begannen die Seminarteilnehmer mit einem Erfahrungsaustausch, um einander besser kennen zu lernen.

Die Vorträge am Vormittag wurden von Dr. Wolfgang Czerny und Heinz Krcek (Familienföderation für Weltfrieden), sowie IMG_7191Mag. Maria Neuberger-Schmidt, Gründerin der „Elternwerkstatt“ und des „Elternführerscheins“, gehalten.

Dr. Wolfgang Czerny erklärte die Prinzipien der Schöpfung, die grundlegenden Bausteine der von Gott geplanten Welt. Heinz Krcek ging in seinem Vortrag darauf ein, warum Gottes Plan vereitelt wurde. Eine neue Sicht des Sündenfalls ließ die Zuhörer verstehen, wie die Trennung von Gott und Mensch vor sich ging.

In den weiteren Vorträgen ging Dr. Czerny darauf ein, wie wir Menschen diese Trennung, sowie die Konflikte mit unseren Mitmenschen überwinden können. Sein letzter Vortrag gab einen Überblick über die Geschichte des Juden-und des Christentums mit dem Hinweis, dass wir am Beginn eines neuen Zeitalters stehen und für Gottes Führung offen sein sollen.

IMG_7214Mag. Maria Neuberger-Schmidt, die seit 20 Jahren in der Elternbildung und -beratung tätig ist, äußerte sich zum Thema „Nachhaltigkeit“ folgendermaßen: Die Generationenfolge garantiert die Nachhaltigkeit. Das Scheitern der Familien ist heute ein großes Problem. Wir dürfen es nicht zur Normalität erklären. Wir brauchen ein Ideal, nach dem wir uns ausrichten können. Das Kindeswohl muss Priorität haben, und Kinder brauchen Vater und Mutter.

Die Befreiung der Sexualtiät ging in Richtung Ermunterung zur Beliebigkeit bzw Verantwortungslosigkeit. Die Menschen in losen Bezieheungen sind jedoch nicht glücklicher.

Ein weiteresProblem sieht Frau Neuberger-Schmidt darin, dass junge Menschen sich heute sehr stark mit der Planung ihrer Karriere beschäftigen, nicht aber ihre Familie planen. Wenn sie schließlich Kinder haben möchten, ist es oft nicht mehr möglich.

An der Konferenz nahmen mehr als 50 Personen teil, die eine Atmosphäre gegenseitiger Inspiration schufen. Die Möglichkeiten, Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, wurden sowohl von den Vortragenden, als auch von den Teilnehmern genutzt

(Bericht von  Elisabeth Cook)

InternatTagFamilie2016 Bericht

 

 

 

 

 

 

Österreichische Frauenföderation – Universal Peace Federation – Familienföderation für Weltfrieden