- Juni 2018
Bericht von Alfred Waldmann, Peace Road Koordinator, Kärnten
Im Jänner dieses Jahres trafen sich drei Repräsentanten der UPF (Universelle Friedens-föderation) aus Slowenien, Österreich und Italien in Celje, um diese Peace Road zu planen. Sie sollte die drei Länder umfassen, in denen vor 100 Jahren die jeweiligen Urgroßväter gegeneinander kämpfen mussten, weil die Politik versagt hatte, um eine friedliche Lösung zu finden. Als Strecke wurde die Route von insgesamt 32 km am Dreiländer Eck von Arnoldstein bis Tarvisio und von dort bis Kranjska Gora gewählt. Schließlich wurden Flugblätter, ein Banner sowie T-Shirts entworfen und ausgedruckt. Den Bürgermeistern der drei Orte wurde das Projekt vorgestellt. Sie wurden eingeladen, die Teilnehmer der Peace Road zu empfangen.
Am Tag der Veranstaltung versammelten sich etwa 25 Radfahrer und Helfer aus den drei Ländern vor dem Gemeindeamt Arnoldstein, darunter auch Dr. Marjan Sturm, Vorsitzender des Zentralverbandes slowenischer Organisationen in Kärnten. Bürgermeister Erich Kessler war auch pünktlich zur Stelle und begrüßte die Gruppe. Er sprach darüber, wie gut er ein solches Projekt fände. Es entspreche auch seinen Bemühungen für Freundschaft und Partnerschaft mit den umliegenden Regionen. Dann kam der feierliche Moment der Ernennung Erich Kesslers zum Friedensbotschafter. Der Inhalt der Urkunde wurde ihm laut vorgelesen worauf er sich, sichtlich bewegt, zu diesen Werten bekannte. Dieses Dokument, sagte er, sei ihm mehr wert als all die anderen offiziellen Geschenke, die er bisher erhalten habe. Der Zeitpunkt passe sehr genau, weil er am darauffolgenden Tag sein 40 jähriges Hochzeitsjubiläum feiern werde. Schließlich wurde ihm noch ein Geschenkkorb mit österreichischen Spezialitäten übergeben.
Nun begann der erste Abschnitt der Tour, 14 km bis Tarvis. Zunächst führte der Radweg entlang der Bundesstraße, dann durch bewaldete Hügel und schließlich auf der Bahntrasse der ehemaligen Eisenbahn, errichtet zur Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Jeder der Teilnehmer fuhr das Tempo, das ihm angenehm war. So erreichte man nach etwa eineinhalb Stunden den Piazza Unita in Tarvis, wo Getränke und Snacks für die Radfahrer vorbereitet waren.
Um 12 Uhr Mittag kam dann Renzo Zanette, der Bürgermeister der Stadt, um die Teilnehmer zu begrüßen. Auch er betonte dabei in seiner Ansprache die Bedeutung von Freundschaft und gegenseitigem Austausch in dieser Region. Ein italienischer Teilnehmer übersetzte seine Worte in die englische Sprache. Herr Zanette wurde daraufhin auch zum Friedensbotschafter ernannt und der Inhalt der Urkunde in englischer und italienischer Sprache verlesen. Ein Geschenkkorb aus Österreich wurde ihm überreicht. Er erwiderte dieses Geschenk mit zwei Bildbänden über die Stadt und einem Wimpel mit dem Stadtwappen.
Der zweite Teil der Fahrradtour führte über 18 km von Tarvis nach Kranjska Gora, dem bekannten Fremdenverkehrsort am Fuße der Julischen Alpen in Slovenien. Auf Grund der langen ansteigenden Passagen war dieser Abschnitt der Tour sehr herausfordernd. Die Landschaft mit ihrer atemberaubenden Schönheit entschädigte jedoch dafür. Man überquert Schluchten, vorbei an rauschenden Wasserfällen bis man schließlich in das Save Hochtal gelangte.
Die Radfahrer fuhren wieder in verschiedenen Tempos. Manche brauchten dafür eineinhalb Stunden, andere zwei Stunden und mehr, bis sie am Ende der Tour den Marktplatz von Kranjska Gora erreichten, wo liebevoll zubereitete Imbisse und Getränke schon auf sie warteten.
Frau Klavdija Gomboc vom Touristenbüro Kranjska Gora hieß alle herzlich willkommen, da Bürgermeister Janez Horvath dienstlich verhindert war. Sie berichtete über verschiedene Friedensprojekte, die in ihrem Ort bereits stattgefunden hatten. Dr. Marjan Sturm berichtete über das Projekt “Friedensregion Alpen-Adria” und lud die Universelle Friedensföderation dazu ein, auch an zukünftigen Friedensaktivitäten teilzunehmen.
An dieser Stelle erhielten alle Radfahrer von Erna Kosmrlj, UPF Slovenia, eine Teilnehmerurkunde. Mit ihren abschließenden Worten wurde diese Peace Road in Slovenien beendet. Anschließend wurden slowenische, italienische und deutsche Lieder gespielt und gesungen.
Zum Abschluss möchte ich meinen Dank an all jene aussprechen, die dieses Projekt durch ihren hingebungsvollen Einsatz ermöglicht haben: den Freunden aus Wien, Burgenland, Steiermark und Kärnten; den italienischen Teilnehmern und ganz besonders den Freunden und Familien aus Slowenien.