Bericht von Dr. William Selig, UPF international
Donnerstag, 18. Jänner 2018

Dakar, Senegal – Staatsoberhäupter und Ministerpräsidenten waren unter den 1.200 Teilnehmern der Eröffnungsveranstaltung des Afrikagipfels, der am 18. und 19. Jänner in Dakar stattfand. Parlamentarier, religiöse und spirituelle Leiter, traditionelle afrikanische Stammesoberhäupter, Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und der Industrie und weitere Persönlichkeiten aus mehr als 60 Ländern nahmen an dieser internationalen Konferenz teil.

Organisiert und gesponsert wurde dieses 2-tägige Gipfeltreffen von der Universal Peace Federation (UPF) und der International Association of Parliamentarians für Peace (IAPP) in enger Zusammenarbeit mit der Regierung Senegals unter der Führung von Präsident Macky  Sall und der senegalesischen Nationalversammlung.

Das Gipfeltreffen stand unter dem Motto: „Neues Afrika: Interdependenz, gemeinsamer Wohlstand und universelle Werte“ und fand im International Conference Center (CICAD) statt. Dieses liegt ca. 40 Autominuten außerhalb von Dakar, der Hauptstadt von Senegal.

Ziel des Gipfeltreffens war es, diese wichtigen Themen – Interdependenz, gemeinsamer Wohlstand und universelle Werte – im Hinblick auf Afrikas einzigartiges kulturelle Erbe und seiner reichen menschlichen und natürlichen Ressourcen zu diskutieren. Es sollte nach Lösungen für die gemeinsamen Anliegen gesucht werden, die die 1,7 Milliarden Menschen und 54 Nationen Afrikas betreffen.

Der Moderator dieser Veranstaltung, Herr Adama Doumbia, Generalsekretär der UPF in Afrika, hieß bei der Eröffnungssitzung am 18. Jänner die Mitbegründerin der UPF Dr. Hak Ja Han Moon und den Präsidenten des Senegal Macky Sall willkommen, die auch mit großem Applaus begrüßt wurden.

Session 1

Die 1. Sitzung wurde mit der senegalesischen Nationalhymne („Der rote Löwe“), gesungen von dem Little Angels Folkballet aus Korea, eingeleitet. Es folgten Gebete vom Imam Cheikh Ahmed Tidiane Cissé (Senegal) and Erzbischof Johannes Ndanga aus Simbabwe.

Der erste Sprecher, Cheikh Mansour Diouf, Präsident des Organisationskomitees für das afrikanische Gipfeltreffen 2018, lobte Präsident Macky Sall für seine Unterstützung dieses 1. afrikanischen Gipfeltreffens für Frieden, Einheit und nachhaltige, menschenwürdige Entwicklung. Scheich Mansour hob weiters die besonderen Verdienste von Frau Dr. Moon hervor und fügte an, dass sie für den Frieden lebt und nur für den Frieden, den sie mit der ganzen Menschheit teilen möchte. Er bedankte sich auch bei Mitgliedern der senegalesischen Regierung, bei Dorfältesten und Leitern von Jugendorganisationen, deren Beitrag zur Vorbereitung dieses Treffens sehr bedeutsam war.

Dr. Thomas Walsh, Vorsitzender von UPF International, drückte ebenfalls seine Dankbarkeit gegenüber Präsident Sall aus und lobte das Konferenzzentrum als eine Institution von Weltrang, die besser ausgestattet sei als die Vereinten Nationen. Er nannte Präsident Sall einen Mentor für viele UPF Mitglieder wegen seines aufrichtigen Interesses, dieses Gipfeltreffen zu einem Erfolg zu machen. Er dankte Dr. Moon für die weltweite Bewegung, die sie mit einer großen Vision, Klarheit und tiefer spiritueller Weisheit führt. „Sie besitzt eine außergewöhnliche, praktische Fähigkeit diese geistige und moralische Vision umzusetzen, um die Probleme der Menschheit zu lösen“, so Dr. Walsh.

Er bedankte sich auch bei weiteren Personen, die geholfen haben dieses Gipfeltreffen zu organisieren, unter ihnen Scheich Mansour, Kathy Rigney, Präsident von UPF Afrika, Rev. Bakary Camara, UPF Präsident für Ostafrika. Er erwähnte auch Professor Yeon Ah Moon, Präsident der Frauenföderation für Weltfrieden, Hoon Sook Moon, Generaldirektor des Universal Ballet in Korea; Frau Wonju McDevitt, Assistentin von Frau Dr. Moon und Dr. Young Ho Yun, Generalsekretär der Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung (FFWPU) die ebenfalls federführend bei der Organisation dieser Veranstaltung waren.

Seine Exzellenz Dioncounda Traoré, Präsident von Mali (2012-2013) und stellvertretender Vorsitzender von IAPP in Afrika stellte die Mitbegründerin von UPF Frau Dr. Moon in einer eindrucksvollen Rede vor. Dr. Moon hieß die Teilnehmer an diesem afrikanischen Gipfeltreffen willkommen und beschrieb eine Vision für den Kontinent mit der Betonung der Bedeutung der Familie und einem Leben für das Wohl anderer. „Wir sind in ein neues Zeitalter eingetreten. Meine Hoffnung ist, dass der afrikanische Kontinent ein himmlischer Kontinent werden kann, der Gott als dem Zentrum nachfolgt und zur blühendsten Nation dieser Welt wird. Die Menschen suchen ganz natürlich nach einem Leben in Frieden so wie eine Sonnenblume immer der Sonne folgt. Afrika ist ein wunderschöner Kontinent und kann zu einem strahlenden Licht für die Welt werden.“ Sie sprach über ihr Motiv nach Senegal zu kommen: „Ich bin heute mit dem Herzen einer wahren Mutter und von wahren Eltern gekommen um zu beten und den historischen Schmerz zu beseitigen, den dieser Kontinent erdulden musste, damit dieser Kontinent im Zentrum der Vorsehung Gottes stehen und eine neue Geschichte beginnen kann.“

Dr. Moon sagte, dass sie das internationale Highway Projekt (Peace Road) auch in Senegal verwirklichen möchte, um die Nationen der Welt und alle Kontinente zu verbinden. Sie beendete ihre Ausführungen mit einem Appell der Hoffnung: „Wir können gemeinsam eine Welt des Friedens, der Gleichheit, der Einheit und des Glücks verwirklichen. Gemeinsam können wir das Himmelreich auf Erden errichten. Ich glaube an Afrika. Bitte arbeitet mit mir zusammen, um dieses wunderschöne Ideal zu verwirklichen.

Seine Exzellenz Macky Sall, der Staatspräsident von Senegal dankte Dr. Moon für ihr Kommen und für ihre „Botschaft der Hoffnung für Afrika, den Geburtsplatz der Menschheit“. Er gratulierte dem Vorsitzenden der UPF Dr. Thomas Walsh, weil er das Stiften von Frieden und den Dialog zum grundlegenden Prinzip für menschliche Beziehungen macht. Er dankte der UPF für die Verleihung des Good Governance Award. „Ich nehme diesen Preis als Bekräftigung für unser gemeinsames Ideal des Allgemeinwohls.“ Er dankte für die großzügige Spende von USD 100.000,- die für die Unterstützung von behinderten Kindern und einem SOS Kinderdorf verwendet werden sollen. Einen besonderen Dank richtete er an die Little Angels für das Singen von senegalesischen Liedern und ihre Rolle als Botschafter des Friedens.

Mit dem Blick auf Afrikas Probleme zitierte er Dr. Martin Luther King jun.: „Die größte Tragödie in dieser Zeit der gesellschaftlichen Umwälzungen ist nicht das schrille Geschrei der bösen Menschen, sondern das erschreckende Schweigen der guten Menschen.“ Obwohl es viele Herausforderungen gibt, sei  das Schweigen der Guten ein Problem  und dass nichts schädlicher ist für die Sache des Friedens als Schweigen, Apathie und Resignation. Deshalb seien wir heute hier, meinte Präsident Sall.

Er blicke auf ein zukünftiges, neues Afrika, das auf der Grundlage von Interdependenz, gemeinsamen Wohlstand und universellen Werten steht. Er drückte auch seine Überzeugung aus, dass Afrika in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, für sich selbst zu denken und selbst zu handeln. Trotz seiner Geschichte ist Afrika stabil, aktiv und fleißig. Es muss sich selbst als Akteur sehen, der die Entwicklungen der Gegenwart und der Zukunft definieren kann. Im Besonderen hob er die bemerkenswerten Ressourcen Afrikas hervor, seien es wertvolle Metalle und Mineralien, aber auch die Qualität und Jugendlichkeit seiner Bevölkerung. Im Hinblick auf diese Ressourcen, sowohl materiell als auch menschlich, sei Afrika keineswegs arm.

Der UPF Leadership and Good Governance Award wurde Präsident Sall von Dr. Moon gemeinsam mit Dr. Thomas Walsh überreicht. Er erhielt diesen Preis als Anerkennung für seine herausragende politische Führung, die vor allem auf den Werten Gott und der Menschheit zu dienen, sowie Harmonie und Zusammenarbeit über die Grenzen der Rasse, Religion, Nationalität und Kultur hinaus, beruht.

Arbeitssitzung II – „Neues Afrika“

Seine Exzellenz Dr. Nizar bin Obaid Madani,  Außenminister Saudi-Arabiens, sprach über die Anstrengungen seines Landes, den Dialog zu fördern und Frieden und Gerechtigkeit zu verwirklichen. Sein Land stellt sich gegen Terrorismus und Extremismus, sagt er. „Wir alle glauben an das Ideal des Friedens und der Freiheit. Saudi-Arabien hat einen öffentlichen Investmentfonds, der gemeinsame afrikanisch-arabische Projekte finanziert, um humanitäre Unternehmungen, die Bekämpfung von Armut, die friedliche Beilegung von Konflikten und die Überwindung des Terrorismus zu unterstützen.“

Seine Exzellenz Dioncounda Traoré Präsident von Mali (2012-2013) und stellvertretender Vorsitzender von IAPP in Afrika führte aus, dass diese Themen in vielen Foren bereits behandelt wurden, aber dass UPF eine außergewöhnliche Herangehensweise hat. Sie basiert auf dem Prinzip, dass wir eine Menschheitsfamilie sind, die von Gott geschaffen wurde. Deshalb ist unser Anliegen bei diesem Gipfeltreffen gut und rechtschaffen. Afrika braucht den Willen und die Entschlossenheit, ein neues Afrika zu sein, sagte der Präsident. „Eine neue Art des Regierens, neue Führer, lokale und internationale Partner und Länder, die universelle Werte beachten, im besonderen Integrität und Ehrlichkeit, werden benötigt, um diesen Kontinent weiterzuentwickeln.“

Seine Exzellenz Mahamane Ousmane, von 1993-1996 Präsident des Niger, dankte Dr. Moon und der UPF für die Förderung des Friedens durch interreligiösen Dialog der so wichtig ist für Frieden. Afrika kann sich ohne Frieden nicht entwickeln.

Ihre Exzellenz Maria Des Neves, von 2002-2004 Ministerpräsidentin von São Tomé und Principe und derzeit 2. Vizepräsidentin der Nationalversammlung sprach über die Bedeutung der Erziehung, besonders für die Jugend und die Frauen. „Frauen zu erziehen bedeutet das Universum zu erziehen“, sagte sie. Sie ist der Ansicht, dass ein neues Afrika mit der Erziehung der jungen Menschen beginnt. „Ein Kontinent mit so großer Verschiedenheit muss die jungen Leute dahingehend erziehen, dass sie die Wichtigkeit von Bildung, harter Arbeit und der Entwicklung von Selbstständigkeit erkennen“. Sie merkte an, dass auf der Landkarte Afrika die Form eines Fragezeichens hat. „Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, wie Afrika sich durch Interdependenz, gemeinsamen Wohlstand und universelle Werte auf ein neues Zeitalter vorbereiten kann.“

Arbeitssitzung III – Präsentationen zu Friedensinitiativen der UPF

Der Vizepräsident von UPF International, Dr. Tageldin Hamad moderierte diese Sitzung.
Unter anderem wurden folgende Vorträge gehalten:

„Charakter-Erziehung und Familienwerte“ von Dr. Robert Kittel, Präsident von „Jugend und Studenten für den Frieden“. Ausgehend von der Ansprache der UPF-Gründerin, in der sie  die Wichtigkeit der Familie als Grundlage für eine ideale Welt hervorhob, wurde dieses Vortragsthema immer wieder von Referenten angesprochen. In seiner Präsentation stellte Dr. Kittel einen direkten Bezug zwischen dem Motto des Gipfeltreffens  – Interdependenz, gemeinsamer Wohlstand und universelle Werte und der Bedeutung der Familie als Ursprung für diese Werte her. Die Familie ist das Modell, in dem diese Ideale verwirklicht werden. Die Familie ist der Ort, an dem diese Prinzipien zuerst erlernt und substanziell erlebt werden.

Großen Applaus löste ein Dia aus, durch das aufgezeigt wurde, dass Zitate aus Schriften der verschiedenen Religionen und  aus Abhandlungen über Psychologie und Soziologie belegen, dass sie alle über ein Leben zum Wohle anderer sprechen. Sie verwenden verschiedenen Begriffe, aber das Konzept, das Prinzip ist dasselbe – wir sollten ein öffentliches Bewusstsein haben. Eine Schlussfolgerung war: „Wir müssen nicht unsere Religion wechseln, um ein guter Mensch zu sein.“

Mit dem  Video „Für zukünfige Generationen leben“ und Ausführungen von Dr. Sakeena Yacoobi, Gründerin des afghanischen Instituts für Bildung und selbst Trägerin dieses Preises wurde der Sunhak-Friedens-Preis vorgestellt.  Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet, die einen wichtigen Beitrag für die Schaffung von Frieden geleistet haben und die für das Wohl anderer leben, obwohl diese oft im Gegensatz zur gesellschaftlichen Praxis stehen.

„Unabhängigkeit und die Neues-Dorf-Bewegung“ wurde von Herrn Ok Gil  Kim, von der koreanischen Saemaul (Neues-Dorf-Bewegung)-Zentrale vorgestellt.  Er bezeichnete Saemaul als einen Weg, der afrikanischen Nationen bei Ihrer Entwicklung helfen kann, so wie es in Korea in den 1960-er Jahren nach dem Koreakrieg der Fall war. Herr Kim betonte, dass nachhaltige Entwicklung in erster Linie von Führungspersönlichkeiten abhängt. Wenn sie von diesem Projekt inspiriert sind, sie sich für dieses Konzept einsetzen und selbst vorangehen, ist Wandel möglich.

Im Vortrag „Wissenschaft und Frieden“ wurden die Gefahren, die der Klimawandel mit sich bringt, angesprochen. Dr. Michael Glantz, Direktor des „Consortium for Capacity Building“ an der Universität von Colorado und Vorstandsmitglied der „Internationalen Konferenz für die Einheit der Wissenschaften“ (ICUS)  erwähnte aber auch die positiven Nebeneffekte der Klimaproblematik: Sie verbindet Nationen in der Anstrengung, der gemeinsamen Herausforderung zu begegnen. Der Klimawandel hat die Kraft, die Nationen Afrikas zu einen. Gemeinsame Probleme liefern Gründe für die Staaten, aufeinander zuzugehen und gemeinschaftlich etwas zu unternehmen, sagte Dr. Glantz. Er führte das Klimaphänomen El Nino, das massive Schäden verursachte, als Beispiel an. Für die einzelnen Staaten ist es wichtig, ihre Katastrophenschutz-Politik zu begutachten und auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene zu vergleichen. Warnsysteme und Wetterdienste können einen Unterschied machen. Er schloss seinen Vortrag mit dem Zitat: „Wissen ist Macht, aber geteiltes Wissen bedeutet Ermächtigung.“

Dr. Thomas Walsh präsentierte „Auf dem Weg zu gemeinsamen Wohlstand: die International Peace Highway (Internationale Friedensautobahn)“. Dr. Walsh ist Vorsitzender von UPF International und Vorsitzender der Peace Road Foundation. Das Projekt der internationalen Friedensautobahn ist ein visionärer Aufruf zum Bau einer Superautobahn ohne Maut und Passkontrollen, die den gesamten Globus umspannt. Dieses Projekt wurde erstmals im Jahre 1981 von Rev. Moon vorgestellt. Dr. Walsh skizzierte auch den Zusammenhang  der verschiedenen Friedensinitiativen, die in dieser Sitzungsgruppe vorgestellt wurden, als „Teil einer großen, umfassenden Strategie, um die Gesellschaft zu erneuern, wobei auf der Ebene der Einzelperson begonnen wird. Eine Person, der es an Integrität mangelt und die korrupt ist, wird diesen Charakter multiplizieren und unethische Institutionen hervorbringen.“ Deshalb bestehe die Notwendigkeit für eine Charaktererziehung.

Zwei Sitzungsteilnehmer kommentieren diese Initiativen von UPF.

Professor Oumar Ndonge von der Scheich Anta Diop Universität in Senegal sprach über die zwei Systeme, die in unseren Gesellschaften maßgeblich sind. „Der Kapitalismus betont den Wert des Privateigentums, hat aber einen starken Hang zum Materialismus und der Kommunismus/Sozialismus, beinhaltet als wesentlichen Teil seiner Ideologie das Konzept des Staatseigentums. Keines der beiden Systeme ist aber in der Lage, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.“ Professor Ndongo schlug einen anderen Weg vor: ein harmonisches System für die Gesellschaft, dass auf dem Modell der Familie beruht. Er stellt einen Vergleich mit dem menschlichen Körper an: dieser funktioniere sehr harmonisch und zeichne sich durch wechselseitige Kooperation aus.  Die Gesellschaft sollte gleichermaßen kooperativ interagieren, wobei jeder Teil sowohl seine Rolle auf individueller wie auch auf einer höheren, gesellschaftlichen Ebene spielen soll.

Senator Ibrahim Mantu, von 1999 – 2007 Vizepräsident der Senats von Nigeria stellte die Frage: „Woher kommt das Böse?“ Junge Menschen sind sehr formbar und lernen von frühester Kindheit an. Jeder Mensch, mit dem ein Kind in Berührung kommt, wird  zu einem Vorbild, im Guten wie im Schlechten. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, unsere Jugend dazu zu erziehen, dass Sie das Prinzip – für das Wohl anderer zu leben – verinnerlichen. Er bezog sich auf den Lebensbericht der Sunhak Friedenspreisträgerin Dr. Yacoobi und merkte an, dass er den Tränen nahe war, als er über die Situation der Frauen in Afghanistan und deren Mut und deren Überzeugung, dass schon ein Mensch einen Unterschied machen kann, hörte. Er sei auch vom Bericht über die Neues-Dorf-Bewegung begeistert gewesen und betonte ebenfalls die Rolle von Führern in der Gesellschaft, Wandel zu initiieren. Er lobte Präsident Sall und Mutter Moon für Ihre Anstrengungen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Sitzungsgruppen 4 – Gleichzeitig stattfindende Tagungen

Sitzungsgruppe 4 (A) – Die Rolle der Parlamentarier bei der Verwirklichung von Frieden.

Jacques Marion, Vizepräsident von UPF Europa moderierte diese Sitzung.

Am 18. Jänner fand um 16.30 Uhr das erste Treffen der Parlamentsabgeordneten statt. Es nahmen ca. 150 Abgeordnete aus 35 afrikanischen Ländern teil. Das Podium setzte sich aus 4 Abgeordneten, 2 Frauen und 2 Männern,  zusammen. Sie stammten aus dem Senegal, aus Benin und aus Malawi und repräsentierten damit sowohl französisch- wie auch englischsprachige Länder Afrikas.

Der Präsident  des Verteidigungs- und Sicherheitskomitees der senegalesischen Nationalversammlung, Aloiune Badara Diouf, begrüßte die anwesenden Parlamentarier und erläuterte einige Strategien des von ihm geleiteten Komitees zur Vorbeugung von Konflikten in Senegal.

Herr Eric Houndete, Vizepräsident der Nationalversammlung von Benin, betonte die Notwendigkeit, die Institutionen, dies sich für Friedensstiftung einsetzen zu stärken.

Frau Esther Chilenje, die 1. Vizepräsidentin der Nationalversammlung von Malawi sprach über die Notwendigkeit eines spirituellen Zugangs von Parlamentariern, um Konflikten vorzubeugen und das Vertrauen der Menschen in Ihren Wahlkreisen zu gewinnen.

Frau Aida Mhodj, seit 4 Legislaturperioden Mitglied der Nationalversammlung Senegals und zwei Mal Ministerin für Familie und Frauen sieht die Hauptaufgabe von Parlamentariern in der Verhinderung von Konflikten und der Förderung wirtschaftlicher Entwicklung. Gerade weibliche Abgeordnete müssten auch die Anliegen der Frauen in der Gesellschaft vertreten.

Zahlreiche Parlamentarier, die die Eigenheiten ihrer Regionen – sei es im Norden, Süden, Osten oder Westen, repräsentierten, kommentierten die Ausführungen. Es wurden Vorschläge gemacht, um friedensstiftende Initiativen zu unterstützen, indem man sich den menschlichen, rechtlichen, ökonomischen und politischen Herausforderungen stellt, vor denen viele Nationen stehen. IAPP wurde aufgerufen, ein Netzwerk von Parlamentariern in ganz Afrika zu schaffen und bei regionalen Problemen Hilfestellung zu geben.

Sitzungsgruppe V (B) – Die Rolle religiöser Leiter bei der Schaffung von Frieden und Entwicklung.

Diese Tagung wurde gemeinsam moderiert von Abdou  Gaye, Berater des Präsidenten der Familienföderation für Afrika in religiösen Angelegenheiten, Rev. Mwalagho Kililo, Präsident der Familienföderation in Kenia und Dr. Oumar Thiam von der Scheich-Diop-Universität in Dakar.

Imam Moussa Drame, Imam der Grand-Bassam Moschee in der Elfenbeinküste sagte: „Wir müssen andere Glaubensrichtungen in ihrer Verschiedenheit akzeptieren. Jesus ist dafür ein Symbol. Er hat keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden gemacht. Wir verurteilen andere oft sehr schnell und beginnen sie als Feinde zu sehen. Das steht im Gegensatz zum Weg Gottes. Gott ist Liebe. Als Friedensbotschafter müssen wir in der Weise arbeiten, dass Frieden geschaffen wird und dass wir unseren Lehren folgen. Das ist der Weg der Erlösung. Frieden ist auch ein anderer Ausdruck für Entwicklung. Wo Frieden herrscht, ist Entwicklung und Fortschritt möglich. Wir müssen zu unserer Aufgabe als religiöse Leiter zurückkehren und einen Rahmen schaffen, der Frieden und Fortschritt ermöglicht.

 

Weitere Sprecher waren Erzbischof Johannes Ndanga, Gründer und Präsident der apostolischen christlichen Kirchen Zimbabwes, El Jadji Mansour Sy, der Vizepräsident des Weltrates der Religionen für Frieden aus dem Senegal und Marcellin Zannou, Gründer der Kirche des himmlischen Christentums aus Benin.

Dr. Oumar Thiam erwähnte in seiner Zusammenfassung dieser Sitzung einige wichtige Punkte: es bedarf einer Zusammenarbeit von Geist und Körper, um eine Kultur des Friedens zu verwirklichen. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. „Wir brauchen die Zusammenarbeit von religiösen und poltischen Körperschaften, die sich auf die Erneuerung der Familien durch Ehen auswirkt.“ Um Frieden substantiell zu machen muss Einheit geschaffen werden zwischen Geist und Körper und in Familien und Ehen.

Dr. Thiam merkte an, dass alle bisherigen Präsidenten Senegals die Wichtigkeit der Religionen und die Rolle, die religiöse Leiter bei der Schaffung von Frieden in einer Gesellschaft einnehmen, erkannt haben. Religion in Senegal schafft eine spirituelle Energie, die zur Entwicklung des Landes beiträgt. Die Diskussionsteilnehmer betonten die Bedeutung des Gebetes und von religiösen Lehren und die Notwendigkeit, Extremismus und Verbrechen, die oft mit dem Islam in Zusammenhang gebracht werden, zu verwerfen.

Unter den Teilnehmern herrschte Einvernehmen, dass alle Religionen nach Frieden, Liebe und Zusammenarbeit streben. „Es ist nicht möglich, einen Preis für den Wert des Friedens anzugeben. Wir müssen wissen, was Nicht-Frieden ist, um ermessen zu können, was Frieden bedeutet.“  sagte Dr. Thiam. Bevor wir andere verurteilen, sollten wir den Blick auf uns selbst richten. Das bedeutet auch, dass wir unseren eigenen Glauben in Augenschein nehmen sollten, bevor wir den Islam wegen einiger Extremisten verurteilen.

Sitzungsgruppe IV (C) – Traditionelle Dorfälteste, die „Neues-Dorf-Bewegung“ und nachhaltige, ökonomische Entwicklung.
Philbert Seka
, Generalsekretär von UPF in der Elfenbeinküste moderierte dieses Treffen.

Die Teilnehmer diskutierten über die Neues-Dorf-Bewegung, die in den frühen 70-er  Jahren in Südkorea initiiert wurde und die als ein mögliches Modell für Entwicklungsprogramme in ländlichen Gebieten Afrikas gilt. Die Gründung eines auf Gemeinden basierenden, ländlichen Entwicklungsprogrammes war der Ausgangpunkt für die Transformation Südkoreas.  Traditionelle Stammesälteste und politische Leiter hatten die Möglichkeit, die Neues-Dorf-Bewegung kennenzulernen und als Anschauungsmaterial für nachhaltige Entwicklung zu nutzen, das in ihren jeweiligen Nationen angewendet werden kann.


Die Sprecher:

König Nadiope Williams aus Uganda, Häuptling Rhoda Kapami Muwewza, stellvertretender Vorsitzender des Hauses der Häuptlinge von Sambia, Herr Kim Eun-Sang, ein Fachmann aus der Kaffeeindustrie; Frau Patricia Annie Kaliati, Mitglied der Naionalversammlung von Malawi und Herr Joseph Mwanamvekha, malawischer Landwirtschaftsminister.

 

Sitzungsgruppe IV (D) – Erziehung der Jugend und Aufbau einer Nation
Moderiert von Georg Ogurie, Präsident der Familienföderation in Nigeria.

Die Meinung, dass die Zukunft der Nationen, ja die Zukunft der Welt in den Händen junger Menschen liegt, wurde von Teilnehmern immer wieder zum Ausdruck gebracht. Junge Menschen sind ehrgeizig, voller Energie und haben grenzenlose Träume. Bildung kann aber nicht mehr nur auf die traditionellen Bereiche Lesen, Schreiben und Rechnen beschränkt bleiben. Junge Menschen müssen lernen, sachlich und vorurteilsfrei zu sein als Ergänzung zu einer guten beruflichen Ausbildung und dem Erlangen von Fähigkeiten, die auch in der Wirtschaft nachgefragt werden. Noch wichtiger ist es allerdings, dass Sie die Kompetenz erlangen, eine stabile, liebevolle Familie zu gründen und gute Eltern zu sein.

Die  Sprecher:

Sira Ndiaye, Mitglied der senegalesischen Nationalversammlng, Frau Inderjit Rehal, Direktorin der Abteilung für die Erstellung von Lehrplänen in Kenia.

Dr. Robert Kittel, Präsident von „Jugend und Studenten für den Frieden“ sprach über die Familie als Schule der Liebe und die 4 Aspekte der Liebe in der Familie.

Herr Conan Marc Trevor Kouame von der Akademie für Meereswissenschaften und Technologie in der Elfenbeinküste und Frau Gisele Niyitegeka Girabana von der Val-d´Essonne Universität in Paris thematisierten das Bildungsprogramm: Guter Charakter und liebevolle Familien. Sie stellten die Frage: Wo lerne ich, gut zu sein? Sie schlussfolgerten:
1. Bevor ich klug und populär bin, soll ich danach streben „gut“ zu sein.
2. Die Familie bietet die beste Umgebung, um zu lernen, für das Wohl anderer zu leben.
3. Studenten sollten ermutigt werden, ihre Eltern zu ehren und zu lieben.

Nach dem Abendessen, konnten sich die Teilnehmer an einer musikalischen Aufführung der Hyo Jeong Little Angels erfreuen, die das Publikum mit traditionellen koreanischen Tänzen und Liedern in englischer und französischer Sprache begeisterten.

(Übersetzung aus dem Englischen: Reimeir/Waldhäusl)