Interreligiöses Frühstück zum Thema „Liebe-Leben-Abstammung“
UPF und FFWF OÖ, Linz, 23.03.2024
Maria Pammer, UPF OÖ, begrüßte die Gäste mit dem Hinweis, dass Liebe-Leben-Abstammung für religiöse Menschen ein großes Thema ist. In Johannes 8,44 spricht Jesus: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun.“ Wie können wir wieder in die Linie des Himmlischen Vaters, der Himmlischen Eltern, aufgenommen werden. Aber das Thema ist nicht nur auf der geistigen, seelischen Ebene wichtig. In unserer Gesellschaft ist zu diesem Thema sehr viel Verwirrung entstanden. Von den Philosophen Foucault und Derrida inspiriert wird alles in Frage gestellt, was mit der Polarität von Mann und Frau und damit zusammenhängend mit Liebe, Leben und Abstammung zu tun hat.
Nach dem Gebet von Hans Ledermüller, oberösterreichischer Gemeindeleiter der FFWF, stärkten sich die Teilnehmer am gedeckten Tisch und Clemens Haslhofer hob die Atmosphäre durch Klaviermusik.
Herr Heinz Krcek begann dann mit einem Impulsreferat zum Thema Liebe-Leben-Abstammung und brachte Zitate aus der Bibel, dem Koran, aus dem Buddhismus und von Vater Moon. Er betonte, wie wichtig das gelebte Vorbild der Eltern für die gute Entwicklung der Kinder ist.
Anschließend haben dann die Vertreter der verschiedenen religiösen Gemeinschaften aus ihren Lehren und persönlichen Erfahrungen zum Thema gesprochen.
Es begann Herr Karl-Heinz Feihl, Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche Steyr. Er betonte, dass Frauen seit zwei Jahren mehr in das geistliche Amt eingebunden werden und dass je näher wir zum Zentrum kommen, zu Gott, umso kleiner die Distanz zwischen uns Menschen wird.
Frau Gerlinde Merl, von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage spielte uns aus dem Kinderliederbuch ihrer Kirche das erste Lied vor: „Ich bin ein Kind von Gott, der mich zur Welt geschickt und hier mit einem irdischen Heim und Eltern mich beglückt: Führet, leitet und begleitet, dass den Weg ich find; lehrt mich alles das zu tun, was mich zu ihm einst bringt. …“ In diesem Text geht es um Abstammung, unser irdisches Leben und wohin wir wieder gehen werden, zurück zu unseren Himmlischen Eltern.
Frau Brigitte Bindreiter, Vertreterin der buddhistischen Gemeinde in OÖ, betonte sehr, wie sehr alles im Kosmos eins ist, auch wenn jeder Mensch individuell von seinen Eltern geprägt ist.
Herr Mehmed Becirbasic von der bosnischen Moschee Steyr, berichtete sehr persönlich, wie er Österreich erlebt hat als Kind nach der Flucht aus einem kleinen Dorf in Bosnien. Jetzt leben sie als eine drei Generationen Familie in Österreich. Er sprach sehr berührend, dass sein an Krebs erkrankter Vater bis zu seinem Tod mit so viel Liebe von seiner Mutter betreut wurde. So erlebte er, was wahre Liebe ist, und ist fest entschlossen, eine solche Liebe auch zu seiner Frau zu entwickeln.
Frau Bischöfin Christine Mayr-Lumetzberger erzählte, dass sie als Seelsorgerin mit sehr vielen unterschiedlichen, schwierigen Lebenssituationen von Menschen konfrontiert wird. Ihre Hauptaufgabe ist das Zuhören und innerlich Anteil nehmen.
Herr Rev. Arthur Nzekwu von der Celestial Church of Christ in Wien brachte wiederum zum Ausdruck, dass er wegen seiner Herkunft aus Afrika und nun seit vielen Jahren in Europa, sich sehr viele Gedanken über den Unterschied von wahrer Liebe und egoistischer Liebe macht und froh ist über die Möglichkeit, einen interchristlichen und interreligiösen Austausch, wie hier, zu haben.
Herr Peter Haider, Präsident von UPF-Austria, berichtete über die WIHW-Veranstaltungen an der UNO, die er seit 10 Jahren organisiert. Auch wie sehr die Vielfalt an Religionen und Nationen in unseren größeren Städten eine Bereicherung für alle ist.
Herr Hans Brunnbauer, IMAP Österreich, betonte, dass es wichtig ist, aktiv auf die Medien zuzugehen.
Maria Pammer berichtete noch vom letzten Arbeitskreis des OÖ-Religionsbeirates. Aufgabenstellung war es, einen Flyer zu entwickeln mit Angeboten von Seiten der Religionsgemeinschaften an die Gemeinden und Bürgermeister, um ein friedliches Miteinander zu unterstützen. Sie ermunterte die Anwesenden nicht nur, sich mehr im Religionsbeirat einzubringen, sondern regte auch an, dass wir uns als religiöse Menschen vernetzen, um die Werte, über die wir heute gesprochen haben, mehr in die Gesellschaft hinauszutragen. Diese Anregung griffen alle begeistert auf und wir beschlossen, dass wir uns in Zukunft mehr gegenseitig informieren und auch gegenseitig bei den Aktivitäten der einzelnen Religionsgemeinschaften unterstützen wollen.