Der „Arbeitskreis geistlicher Leiterinnen und Leiter“, eine Initiative der Österreichischen Familienföderation für Weltfrieden, veranstaltete eine Zoom Konferenz aus Anlass des Weltreligionstages, der jeweils am dritten Sonntag im Januar gefeiert wird. Er ist traditionell ein Feiertag der Bahá’í mit dem Ziel des Dialogs zwischen den Religionen. In der Presseaussendung zum Weltreligionstag 2021 lesen wir:

„Der Weltreligionstag steht unter dem Zeichen von Frieden, Einigkeit und Toleranz und soll den bereichernden Dialog zwischen den Religionen und Kulturen fördern.“

Die Konferenz begann mit dem Gebet von Christine Mayr-Lumetzberger, Gründerin von „Weiheämter für Frauen“. Das Gebet mit dem Titel „Gott, öffne den Himmel in unseren Herzen“ bestärkte die Bereitschaft in den Teilnehmern, einander zuzuhören und voneinander zu lernen. Der Text der Presseaussendung über den Feiertag wurde ebenfalls vorgelesen. Auch in diesem Text wird der Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen, große Bedeutung beigemessen:

„Der Weltreligionstag ist seit seiner Initiierung Anlass für Veranstaltungen und Feste, die das Ziel haben Verbindendes vor Trennendes zu stellen, die vorurteilsfreie Kommunikation zwischen den Anhängern aller Religionen zu fördern und ein Verständnis zu entwickeln, dass alle Menschen an einer gemeinsamen Lösung von gegenwärtigen Herausforderungen und Problemen mitwirken können.“

Der erste Sprecher, ein Repräsentant von „Hermetic World“, begann mit der Frage, warum ein Großteil der Menschen heute noch immer in Krankheit und/oder Armut lebt und eine materialistische Weltsicht vertritt. Würde der Mensch seinen Blick auf das Göttliche richten, könnte er ein Leben aufbauen, wie es der Schöpfer für uns geplant hat. Die Aufgabe der Religionen ist es, die Menschen auf diesen Weg zu bringen. Geistige Wahrheiten zu studieren, das ist auch der Auftrag von „Hermetic World“.

Der zweite Sprecher von der Sikh Gemeinde aus Wien gab Einblick in die wichtigsten Prinzipien seiner Glaubensgemeinschaft, die vor Kurzem den Status einer Eingetragenen Bekenntnisgemeinschaft in Österreich zugesprochen bekam.

So wie die großen Weltreligionen, glauben die Sikhs daran, dass es einen universellen Schöpfer gibt, der sich in seiner Schöpfung offenbart. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gleichberechtigung aller Menschen. Deshalb lehnen sie auch das Kastensystem ab.

Im praktischen Leben zählt für sie die Andacht, das Gebet (idealerweise sollte man 1/10  seiner Zeit mit Andacht verbringen), weiters, dass man sein Geld durch ehrliche Arbeit verdient und schließlich das Teilen dessen was man besitzt, mit armen oder benachteiligten Menschen.

Der Vertreter der Celestial Church of Christ in Wien stellte die Aktivitäten seiner Gemeinde vor. Das Wichtigste in ihrem Glaubensleben ist das Gebet und die Andacht durch den Gesang. Viele Beispiele von Heilungen zeigen die Wirksamkeit ihrer Gebete.

Zum Schluss stellte die Vertreterin der Familienföderation für Weltfrieden die Zukunftsvision einer Welt des Friedens des Gründers, Rev. Moons, vor: der Konflikt zwischen Religionen kann überwunden werden, wenn man die gemeinsamen Prinzipien und die Zusammenarbeit in den Vordergrund stellt:

  • Interdependenz unter den Einzelmenschen, wie auch zwischen Nationen,
  • gemeinsamer Wohlstand: die Menschen sollen im Geiste von Brüdern und Schwestern die gesellschaftlichen und politischen Strukturen gestalten,
  • universelle Werte, die von allen Mitgliedern einer Gesellschaft akzeptiert und eingehalten werden, sollen im Zentrum aller Bemühungen stehen.

Mit einem Bild aus der Natur schloss die Präsentation: „Eine Religion gleicht einem breiten Fluss, der auf eine friedliche Welt zufließt. Der Fluss nimmt alle Bäche auf und formt einen einzigen Strom auf seinem Weg in den Ozean. Dir Bäche sind die zahlreichen Religionen und Glaubensgemeinschaften. Alle strebe auf ein gemeinsames Ziel zu. Sie streben nach der idealen Welt mit Frieden im Überfluss.“ (S.M. Moon „Mein Leben für den Weltfrieden“)

Die Konferenz endete mit Fragen aus dem Publikum und einer letzten Antwort-Runde der Sprecher. Die Teilnehmer konnten aus den Vorträgen und den Diskussionen mehr Verständnis über die einzelnen Religionsgemeinschaften gewinnen. Dadurch konnte die Konferenz ihrem Ziel, den Dialog zwischen Religionen und Kulturen zu fördern, gerecht werden.

Wir danke allen Sprechern für ihre Beiträge und die Zuhörer für ihre aktive Teilnahme.

Mag. Elisabeth Cook
Österreichische Familienföderation für Weltfrieden

Gott, öffne den Himmel in unseren Herzen